Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, Kassel: Hans-Kurt Boehlke verstorben

Logo AfD

Hans-Kurt Boehlke (1925-2010), © Foto: Frank Mihm, Kassel

Ende Januar 2010 verstarb Dr. Hans-Kurt Boehlke - wenige Tage nach seinem 85. Geburtstag, den er, trotz schwerer Krankheit, noch inmitten einer großen Gratulantenschar feiern konnte.

Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie sowie Vor- und Frühgeschichte wurde Boehlke - im Zweiten Weltkrieg Seeoffizier und U-Bootfahrer - 1954 hauptamtlicher Mitarbeiter der 1951 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal (AFD). Er betrat damit einen eher vernachlässigten Kulturbereich, den er sich mit unermüdlichem Engagement zu Eigen machte und dem er während des gesamten Berufslebens seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückte.

Die folgenden Jahre waren geprägt von intensiver Aufbauarbeit, die Hans-Kurt Boehlke seit 1960 als geschäftsführendes Vorstandsmitglied leistete. Eine Vielzahl von Aufgaben war von einer Person allein jedoch nicht zu bewältigen, deshalb musste die Geschäftsstelle ausgebaut und personell erweitert, die dafür nötigen Mittel bei den Geldgebern erkämpft werden. Eine Bibliothek und ein Fotoarchiv zur Unterstützung der vielfältigen Tätigkeiten wurden zusammengetragen.

1984 erfolgte die Gründung der in der AFD-Satzung verankerten „Stiftung Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur". 1986 konkretisierte sich nach zähen Verhandlungen mit dem Bund und dem Land Hessen das Bauvorhaben zur sog. kleinen Lösung auf dem Kasseler Weinberg. Am 24. Januar 1992, am Tag seiner Pensionierung, hatte Hans-Kurt Boehlke sein Ziel erreicht: Im Beisein des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker fand die feierliche und weithin beachtete Eröffnung des Museums statt. Aber auch im Ruhestand blieb Boehlke seinem Museum verbunden, wie wiederholte Stiftungen zeigen, zuletzt noch das Grabmal seines Großvaters Robert Oréans.

Für den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. (AsKI) hatte Hans-Kurt Boehlke eine besondere Bedeutung: Im Jahr 1967 war die AFD auf sein Betreiben eines der sieben Gründungsmitglieder des AsKI, eines Zusammenschlusses auf Anregung von Dr. Carl Gussone, damals Ministerialrat im Bundesministerium des Innern. Von 1973-1978 und nochmals 1985/86 war Boehlke stellvertretender Vorsitzender des AsKI, von 1979-84 Vorsitzender. Wegen des Neubaus des Zentralinstituts und Museums der Sepulkralkultur stellte er sich 1985 nicht mehr zur Wiederwahl. Zuletzt nahm er 2007 am zehnjährigen Jubiläum der Casa di Goethe in Rom teil. Im Gespräch mit seinem Nachfolger im Amt des Vorsitzenden, Prof. Dr. Günther Pflug, konnte er zufrieden auf sein außerordentliches Engagement für den AsKI zurückblicken. Dafür sei ihm im Namen des Vorstands und der Geschäftsführung des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute e.V. nachdrücklich gedankt.

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 1/2010

.

xxnoxx_zaehler